Unsere bayerische Heimat ist voller Musik und voller Begeisterungsfähigkeit. Hier sind die einfachen Menschen noch echte, geborene Interpreten der Volksmusik. Wie sollte es auch anders sein, bei einem Volk, unter dem seit Vorzeiten ein schier
unermesslicher Reichtum anonymer Musik sich angehäuft hat, eine Fülle von Liedern und Weisen, die als kostbare Juwelen jedes Fest verschönen. Auch Schöffelding kennt solche volkstümliche Künstler, die mit Freude und echter Begeisterung an Ihrer “Blasmusik “ hängen und gar manche Weise aus der alten musikalischen Schatzkiste aufzuspielen verstehen.
Vor mehr als 50 Jahren kam Jakob Haberle von Antdorf nach Schöffelding. Um völlig heimisch zu werden fehlte dem Antdorfer Tenorhornisten halt die “ Musi “ , so gründete Haberle 1947 die Schöffeldinger Blaskapelle. Der Jakob rührte mit unermüdlichen Eifer die Werbetrommel und als hätten die Burschen schon darauf gewartet, fanden sich im Gasthaus Stiller neun begeisterte Bläser ein, die künftig mit Ihrem Dirigenten eine verschworene Gemeinschaft bilden sollten. Die Musiker opferten bereitwillig Ihre Freizeit und übten fleißig. Alsbald konnten Sie die aus Gefangenschaft heimkehrenden Kameraden musikalisch begrüßen. Bälle, Hochzeiten, kirchliche Veranstaltungen, auf denen man spielte, folgten und schon bald konnte man sich festliche Anlässe ohne die Blaskapelle gar nicht mehr vorstellen. Als besondere Meilensteine aus jenen Jahren seien noch die Glockenweihe 1948 und das 50-jährigr Priesterjubiläum 1952 von Pfarrer Peter Endres erwähnt.
Als Jakob Haberle die Leitung der Kapelle aus gesundheitlichen Gründen niederlegte, übernahm Max Steer die Führung, nachdem dieser wegheiratete, übergab er die Leitung in die Hände von Fritz Widmann. Nach dessen ausscheiden übernahm Berthold Bartsch die Leitung. Unter seiner Stabführung erwarb sich die Blaskapelle hohes Ansehen und allgemeiner Beliebtheit. Ihr erster offizielles Auftreten war das 1. Bezirksmusikfest 1956 in Landsberg, weitere Musikfeste folgten, 1958 in Hurlach, 1960 in Untermeitingen, 1961 in Windach, 1964 in Scheuring und 1965 in Wehringen. Mit großer Freude hat die Blaskapelle die Durchführung des 7. Bezirksmusikfestes im Bereich Lechgau des Musikbundes von Ober- und Niederbayern im Jahre 1965 übernommen.
Beim Amateur-Blaskapellenwettstreit vom Ober- und Niederbayerischen Musikbund im Bürgerbräukeller in München,
anlässlich des Triumphator-Blaskapellen-Wettbewerbs hat die Kapelle in den Jahren 1962 - 1965, bei vier Veranstaltungen, fünf Musikinstrumente gewonnen. Die Musiker spielten 1966 und 1967 bei Seefesten in Schmerikon in der Schweiz. Ebenso feierten sie ihr 20-jähriges Bestehen.
1968 und 1969 den Flüchtlingsball in Herford und das Europaschießen in Berus-Saarland.
1970 Flugreise der Bundeswehr nach Alhorn zu einer Offiziersfeier
1973 gastierte die Blaskapelle im Fliegerhorst Ütersen
anlässlich eines Internationalen Hubschraubertreffens. Im selben Jahr feierte die Blaskapelle ihr 25-jähriges Jubiläum.
1975 Festabend 100 Jahre freiwillige Feuerwehr Schöffelding und Almabtrieb in Wangen-Südtirol.
1976 bunter Abend beim Herbergswirt und Auftakt des Musikerjahres, es folgte das Musikfest in Eresing, außerdem fand ein Freundschaftstreffen mit der Musikkapelle Wangen aus Südtirol in Schöffelding statt.
1977 Floßfahrten auf der Isar, Seedorffest in Schmerikon-Schweiz, Musikfest in Pflugdorf.
1978 feierliche Verabschiedung des sog. großen Kirchenbaumeisters, Dekan Winterholler.
1979 weitere Flugreise mit einer Transallmaschine der Bundeswehr nach Alhorn.
Schon längst sind bunte Abende und Frühschoppenkonzerte der Blaskapelle Tradition geworden. Doch 1980 galt es den Chef der Kapelle, Berthold Bartsch für 25 Jahre Leitung zu danken, denn während der Ära Bartsch errang die Blaskapelle ihre größten Erfolge, das bezeugen die zahlreichen Urkunden und Preise.
Im Jahre 1981 luden die Bläser zum Konzert mit Freibier, konnten Sie doch beim Kapellenwettstreit, während der Ritterspiele in Kaltenberg, den 2.Preis in Form eines Hektoliter Bieres heimführen, um das gemeinsam zu trinken, luden sie Gäste ein. Ihrem Ehrendirigenten Lampert Schleinkofer spielten Sie zum 75. Geburtstag ein Ständchen. Auch wurde mit den Hochstadter Stubnmusi ein Volksmusikabend veranstaltet. Für 20-jährige Zugehörigkeit zur Blaskapelle wurden Fred Sanktjohanser, Ludwig Bindl, Sepp Hirschbauer und Toni Degele geehrt. Ferner umrahmte die Blaskapelle das Jubiläum “ 25 Jahre Gastwirtschaft “ von Familie Stiller
Die Kapelle erhielt die Ehrenvolle Aufgabe für das Jubiläumsfestes “ 100 Jahre Soldaten- und Kriegerverein und 75 Jahre Katholischer Burschenverein “ vom
21. - 24. Juni 1985 als Festkapelle zu fungieren.
Was 1986 als Frühschoppenkonzert angekündigt war, stellte sich im Laufe von Stunden als niveauvolles Konzert heraus, bei dem die Zuhörer voll auf ihre Kosten kamen. Für 30-jährige Tätigkeit wurde mit der Ehrenmedaille in Silber, Berthold Bartsch als Leiter der Kapelle, geehrt. Josef Baudrexl, seit 25 Jahren Flügelhornist, wurde eine Urkunde und eine silberne Anstecknadel überreicht, für 10-jähriger Mitgliedschaft erhielten Karl-Heinz Lachmuth und Helmut Gläserke anerkennende Geschenke. Zum
Schluss wurden die Wirtsleute “ Kaindl “ für 25 Jahre Gastfreundschaft bedacht, diese revanchierten sich mit einem
Fass Bier für die Musikanten.
Man kann die vielen Auftritte der Blaskapelle in den vergangenen Jahren unmöglich aufzählen, wo Sie bei festlichen Anlässen wie Bällen, Hochzeiten, Prozessionen, Vereinsfesten, Weinfesten, Almfesten, Floßfahrten u.s.w Menschen für Stunden ihren Alltag vergessen ließen und Sie fröhlich stimmten. Leider gab es auch traurige Anlässe, wo Sie die Leidgeprüften mit Musik zu trösten versuchten.
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